Vom Besen zur Kehrmaschine
Die Kehrprinzipien in Wandel der Zeit
Seit über 40 Jahren werden bei uns Kehrsaugmaschinen entwickelt und hergestellt.
Die damals weit verbreiteten Einwalzen-Techniken wurden durch das von Stolzenberg entwickelte, revolutionäre Tandem-Roller-System abgelöst. Diese innovative TRS-Kehrtechnik ist in fast allen Stolzenberg Kehrmaschinen eingesetzt.
So wurden alle Nachteile der älteren Techniken eliminiert und eine bisher unerreichte Wirtschaftlichkeit erzielt.
Hier finden Sie eine Übersicht der im Hause Stolzenberg einstmals eingesetzten und weiterentwickelten sowie neu erfundenen und revolutionären Kehrtechniken.
Erfahren Sie mehr über die Kehrprinzipien
Einwalzen-Kehrschaufel-System
Ein erster Schritt in die richtige Richtung
Schon die Anfänge der Kehrtechnik-Welt ließen damals neue Besen auf großen Flächen alt aussehen. Seit über 40 Jahren ist die bereits 1889 als Bürstenfabrik gegründete Firma Stolzenberg in der Entwicklung und Produktion von handgeführten Kehrmaschinen aktiv. 1965, als das Standbein „Teppichkehrer“ dem boomenden Markt für Haushaltsstaubsauger weichen musste, wurde ein Versuch unternommen, einen „vergrößerten Teppichkehrer“ für die Industrielle Reinigung zu entwickeln. Was zunächst für den Eigenbedarf genutzt wurde, fand schon bald großes Käuferinteresse und ging daher in Serie. Die Funktionsweise der ersten deutschen Kehrmaschinen: das sogenannte Kehrschaufelprinzip.
Die Problematik des Kehrschaufelprinzips
Die in Fahrtrichtung hinten liegende Kehrwalze rotiert bei Vorwärtsbewegung gegen die Fahrtrichtung der Kehrmaschine. Beim Überfahren des Schmutzes muss dieser unter einer Gummilippe hindurch, um dann wie über eine Art Kehrschaufel in den vorne liegenden Schmutzbehälter gefegt zu werden. Dieser erste Entwicklungsschritt birgt in der Praxis allerdings einige Probleme.

Problembereich 1
Durch die Notwendigkeit, ein Stützrad vorne an der Maschine anzubringen, läuft dieses stets im ungefegten Bereich. Daher können größere Schmutzpartikel den Lauf der Kehrmaschine blockieren.

Problembereich 2
Aufgrund des vorne liegenden Schmutzbehälters muss jeglicher Unrat zunächst unter diesem „Nadelöhr“ hindurchpassen. So ist die Größe des aufnehmbaren Schmutzes stark begrenzt.

Problembereich 3
Die kehrschaufelartige Schräge, über die der Schmutz aufgefegt wird, darf einen gewissen Bodenabstand nicht überschreiten, damit der Unrat noch in den Behälter gelangt. Dadurch wird das Füllvolumen sehr stark eingeschränkt, denn sobald das aufgenommene Kehrgut die Kante übersteigt, fällt es der Walze wieder entgegen.

Problembereich 4
Eine Gummilippe, unter der das Kehrgut hindurchgeführt werden muss, um von der Kehrwalze aufgenommen zu werden, verhindert, dass leichtere Teile, wie Papier oder trockenes Laub besonders auf glattem Boden aufgenommen werden können.
Die zahlreichen Unzulänglichkeiten dieses sehr einfachen Kehrprinzips zwangen zu einer Weiterentwicklung. Es wurde die Einwalzen-Überwurf-Technik – allerdings ausschließlich für motorisierte Kehrmaschinen – entwickelt.
Einwalzen-Überwurf-System
Die Weiterentwicklung der Kehrmaschine
Die zahlreichen Unzulänglichkeiten des Kehrschaufelprinzips machten eine Verbesserung unumgänglich. So wurde das Einwalzen-Überwurf-Prinzip – vor allem für größere Kehrmaschinen – entwickelt, um diese Schwierigkeiten auszugleichen.
Die Weiterentwicklung in der Kehrtechnik-Welt öffnete die Tore zur Zukunft der effizienten Reinigung, war aber noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss.
Die Problematik des Einwalzen-Überwurf-Prinzips
In Fahrtrichtung vorne liegend kehrt die gegen den Uhrzeigersinn rotierende Bürstenwalze den Unrat, der die Gummilippe (Problembereich I) passiert hat, über Kopf in den hinten liegenden Schmutzbehälter. Dadurch wird dieser von oben gefüllt, was das effektiv nutzbare Volumen deutlich erhöht, jedoch nicht alle Problem behebt.

Problembereich 1
Nach wie vor ist eine Gummischürze erforderlich, um den Kehrraum nach vorne abzuschließen, und dort ein Herausschleudern des Unrates zu vermeiden.
Dadurch werden wie beim Einwalzen-Kehrschaufelprinzip leichtere Teile vor der Gummischürze hergeschoben und können nicht von der Kehrmaschine aufgenommen werden.

Problembereich 2
Wenn die Walzenbürste durch Abnutzung einen reduzierten Durchmesser aufweist, berührt sie den Besentunnel im oberen, rechten Viertel nicht mehr, was den Schmutztransport unmöglich macht. Die maximale Größe des aufzunehmenden Kehrgutes wird durch einen Zielkonflikt bestimmt:
Einerseits benötigt die Schürze eine gewisse Stabilität und dadurch geringe Höhe, damit der gegen sie geschleuderte Schmutz nicht wieder vorne aus der Maschine austritt, andererseits ist eine große Höhe der Gummischürze wünschenswert, damit größere Partikel unter ihr hindurchpassen.
Tandem-Roller-System (TRS)
Die Lösung für einwandfreie Kehrergebnisse

Angeregt durch diese immer noch nicht gänzlich reduzierten Mängel wurde vor über 30 Jahren in unserer Entwicklungsabteilung mit großem Forschungsaufwand eine bessere Kehrmaschinen-Technologie geboren: Das Tandem-Roller-System (TRS).
Das TRS hat sämtliche Schwächen seiner Vorgänger beseitigt und damit die Kehrmaschine geradezu revolutioniert.
Die zukunftsweisende Funktionsweise des TRS
Die beiden Walzenbürsten rotieren gegeneinander – die vordere mit der und die hintere gegen die Fahrtrichtung. Hierbei arbeitet die vordere Walzenbürste als reine Transportwalze und rotiert daher in der Luft ohne Bodenkontakt – hat also keinen Verschleiß und nur geringen Kraftbedarf.
Der Unrat, den die vordere Bürste überlaufen hat, wird von beiden Walzen einander zugespielt und aufwärts befördert.
Durch ein genau definiertes Leitblech oberhalb des Walzenschnittpunktes wird der durch das Zusammenspiel der Walzen nach oben geschleuderte Schmutz nach hinten geleitet. So gelangt dieser über Kopf in den Schmutzbehälter.
Ein oder zwei Seitenbesen unterstützen hierbei die Arbeit der Walzenbürsten, indem sie Kehrgut aus Ecken und Kanten vor die Walzenbürsten fegen, die es anschließend aufnehmen.
Alle Problembereiche der anderen Kehrprinzipien entfallen

Lösung 1
Sämtliches Kehrgut, das unter dem Kern der Bürstenwalzen hindurchpasst wird aufgenommen. Die Flexibilität der Borsten erlaubt selbst bei Handkehrmaschinen die Aufnahme von Objekten bis zu Flaschengröße, wobei Feinstaub und Sand ebenso sicher aufgenommen werden. Es blockiert also kein vorne liegender Staubbehälter.

Lösung 2
Die fehlende Gummilippe bewirkt, dass auch leichtere, sperrigere Objekte, wie z.B. Styropor und trockene Blätter durch die vordere Walzenbürste erfasst und durch die Kehrmaschine aufgenommen werden können. Durch das zwischen den Walzenbürsten entstehende leichte Vakuum wird auch sehr problematisches Kehrgut, wie z.B. flach auf dem Boden liegendes Papier aufgenommen.

Lösung 3
Der Schmutzbehälter wird von oben gefüllt, was eine optimale Ausnutzung des Volumens ermöglicht. Eine höhenverstellbare Kehrwalze gewährleistet, dass sowohl Verschleiß ausgeglichen werden kann, als auch bei unebenem Boden die notwendige Tiefenwirkung der Kehrwalze erhalten bleibt.

Lösung 4
In der großen Stolzenberg Kehrmaschinen-Auswahl finden Sie die richtige TRS-Kehrmaschine für Ihren Einsatzzweck. Und wenn Sie eine Maschine für ganz spezielle Aufgaben brauchen, entwickeln wir in Zusammenarbeit mit Ihnen auch gerne Ihre ganz persönliche Lösung.
Die Stolzenberg Kehrsaugmaschine
Weniger Staub, noch mehr Sauberkeit
Durch den konsequenten Einsatz von Kehrmaschinen wird allgemein eine höhere Reinheit erreicht als mit der zeit- und personalaufwändigen Besenreinigung. Durch die Staubabsaugung während des Kehrvorgangs, reinigen unsere Kehrsaugmaschinen gerade in Bereichen mit erhöhtem Staubanteil effektiv und nachhaltig.
Die vom Boden aufgefegten Staubpartikel gelangen mit der aufgewirbelten Luft in den Staubbehälter. Um diesen Überdruck abzubauen – damit der Staub nicht unkontrolliert aus der Maschine austritt – wird die Luft durch den Filter gezogen. Auf diese Weise gelangt nur der Feinstaub in den Filter, der einfach von außen gereinigt wird: Der im Filter gefangene Staub fällt dabei direkt in den Staubbehälter.
Durch diese Technik gelangen nur die Partikel in den Filter, die dort hingehören: Feinstaub. Papier und andere größere Partikel gelangen direkt in den Grobschmutzbehälter und können so die Filter nicht verstopfen.
Der feine Staub wird also nicht aufgewirbelt und gelangt nicht wieder auf die zu reinigenden Flächen. Die Absaugmechanik gibt es sowohl bei elektrischen Kehrmaschinen, als auch bei Kehrmaschinen mit Verbrennungsmotor. Bereits der Antrieb der kleinsten Kehrsaugmaschine leistet mehr als 200 m³/h.
Bei einigen Kehrsaugmaschinen dient dieser Motor gleichzeitig dem stufenlosen Vorantrieb. Eine unerreicht komfortable Leichtgängigkeit beim Reinigungsbetrieb ist das Ergebnis.